Pressemitteilung zum Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit

Die Schura Bremen begrüßt die Einrichtung des internationalen Tages zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit sehr nachdrücklich.

In Bremen gibt es erfreulicherweise verschiedene positive Ansätze zum interreligiösen Dialog mit den muslimischen Gemeinden, und das religiöse Leben in den Moscheen kann weitgehend ungestört stattfinden. Von mörderischen Attacken, wie denen in Christchurch, die der Anlass dieses Gedenktages waren, sind wir gottseidank verschont geblieben.

Dennoch gehören Diskriminierungserlebnisse und Anfeindungen von Menschen, denen ihre muslimische Identität wichtig ist, auch in Bremen noch zum Alltag. Besonders hervorstechend ist hier weiterhin der respektlose Umgang mit Frauen, die sich zum Tragen des muslimischen Kopftuches als persönliche Ausdrucksform ihres Glaubens entscheiden. Sie erleben direkte persönliche Diffamierungen, aber auch strukturelle Benachteiligungen bei der Arbeitsplatz- und Wohnraumsuche.

Leider gehen auch die Berichte von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern über Diskriminierungen und abwertende Bemerkungen zu ihrem Glauben in den Schulen nicht zurück, ebenso leider auch von Studierenden in den Bremischen Hochschulen. 

Die Schura wäre sehr dankbar, wenn der Internationale Tag gegen Islamfeindlichkeit von politischen und anderen Verantwortungstragenden in der Bremer Gesellschaft zum Anlass genommen würde, um darüber ins Gespräch zu kommen, wie noch konsequenter gegen anti-muslimische Diskriminierung in unserem Bundesland vorgegangen werden könnte.

Wiederholte Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit muslimischer Identität haben negative Auswirkungen auf Bildungsverläufe, Arbeitsplatzsuche, Partizipationschancen und -bereitschaft – und sind der Nährboden für den Erfolg von extremistischen Radikalisierungspredigern, die den Namen des Islam für ihre Zwecke missbrauchen. Somit sorgen sie auch für viele gesamtgesellschaftlich schädliche Effekte.

Die Schura möchte dazu aufrufen, gemeinsam in Bremen für so viele Tage der Islamfreundlichkeit zu sorgen, dass die -feindlichkeit keine Chance mehr hat!!

Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien

Die schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und im Norden Syriens haben uns zutiefst bestürzt. Die Zerstörungen sind unvorstellbar und das Leid ist unermesslich. Mehrere tausend Geschwister sind gestorben und zehntausende benötigen medizinische Versorgung. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern und ihren Hinterbliebenen, der Bevölkerung und den Einsatzkräften wünschen wir viel Kraft und Ausdauer.

Bei winterlichem und widrigem Wetter sind Millionen von Menschen auf Unterstützung angewiesen. Die SCHURA Bremen bittet ihre Mitgliedsgemeinden und alle Menschen, Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zu sammeln. Bitte spendet an die Hilfsorganisation eures Vertrauens.

Wir wünschen allen Verstorbenen Allahs Barmherzigkeit und den Verletzten baldige Genesung.

Die SCHURA Bremen kooperiert mit der Hilfsorganisation HASENE International e.V.

https://www.hasene.org/de/spende/

Bankverbindung:

Hasene International e.V.

IBAN: DE80 3705 0299 0149 2890 54

Verwendungszweck: Erdbeben Soforthilfe

Kreissparkasse Köln

BIC: COKSDE33XXX

Hinweis: Es werden KEINE Sammelpunkte für Sachspenden eingerichtet. Die benötigten Sachspenden sind vor Ort günstiger und erreichen wesentlich schneller die Betroffenen.  

Pressemitteilung: Unterzeichnung des Staatsvertrages jährt sich zum zehnten Mal

Am 15. Januar 2013 haben die islamischen Religionsgemeinschaften mit der Freien Hansestadt Bremen und der Seestadt Bremerhaven einen Staatsvertrag unterzeichnet. Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre kann dieser besondere Moment als wichtiger Meilenstein und Initialzündung für die vielen folgenden positiven Entwicklungen gewertet werden. Die Zusammenarbeit der islamischen Religionsgemeinschaften mit den öffentlichen Institutionen wurde mit diesem Schritt auf eine neue Ebene gehoben und in zahlreichen Bereichen intensiviert. Aus heutiger Sicht kann dieser Tag als historisch betrachtet und als eine neue Epoche der Anerkennung und Teilhabe der Muslime sowie des Islams in Bremen und Bremerhaven angesehen werden. Unser Dank gilt allen Unterstützern und Mitstreitern, die dies mit ihrem Engagement und persönlichem Einsatz ermöglicht haben. Wir hoffen im Laufe des Jahres eine angemessene Gelegenheit zu finden, wo wir das zehnjährige Jubiläum der Unterzeichnung des Staatsvertrages mit allen Bremerinnen und Bremern gebührend begehen können.

Der Staatsvertrag ist mehr als nur ein Symbol. Er hat sich über die Jahre bewährt und bildet in zahlreichen Fällen das Fundament unserer offenen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den staatlichen Institutionen. In ihr werden u.a. die wesentlichen Rahmenbedingungen für die muslimische Seelsorge, das muslimische Bestattungswesen, die islamischen Feiertage oder das Recht auf Moscheeneubauten geregelt und behandelt. Die Bedeutung und Signalwirkung der Vereinbarung auf die verschiedenen Institutionen und Entscheidungsträger ist auch über die Landesgrenzen hinaus weiterhin spürbar.

Der Bau der Fatih Moschee in Bremerhaven oder der von einer breiten Masse unterstütze Neubau der Quba Moschee in Hemelingen zeugen hiervon. Die mittlerweile institutionalisierte muslimische Seelsorge in der JVA Bremen oder die geförderten Jugendprojekte der Schura gehören zu den Erfolgsgeschichten, deren Ursprünge auf den Vertrag zurückzuführen sind. Der sich im Zuge der Verhandlungen zum Staatsvertrag verstärkte innerislamische Dialog hat sich etabliert und auch der interreligiöse Dialog mit den Kirchen und der Jüdischen Gemeinde hat ein neues Niveau erreicht.

Nach 10 Jahren der Praxis ergeben sich für uns aber auch inhaltliche Verbesserungs- und Erweiterungspotenziale des gegenwärtigen Staatsvertrages. Aus der muslimischen Perspektive ist die Einflussmöglichkeit auf den Bremer Religionsunterricht nicht gegeben und zusätzlich unter den Religionsgemeinschaften ungleich verteilt. Der Bedarf islamische Speisevorschriften in öffentlichen Kantinen einzuhalten wird nicht oder kaum wahrgenommen und berücksichtigt. Das Thema Kopftuch im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft ist weiterhin aktuell, aber bei vielen nicht mehr präsent. Die Einbeziehung als Religionsgemeinschaft bei der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften, Polizisten oder Feuerwehrleuten zum Abbau von Vorurteilen und Ressentiments ist stark ausbaufähig. Der große Bedarf an muslimischer Krankenhausseelsorge in unseren Krankenhäusern ist für uns ein wichtiges Anliegen, aber im Gegensatz zur Gefängnisseelsorge noch nicht institutionalisiert.

Wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Die Bremer und Bremerhavener Muslime werden gemeinsam mit ihren Unterstützern den angetretenen Weg weiterverfolgen und das mittlerweile selbstverständliche und respektierte muslimische Leben noch stärker und tiefer in unserer Gesellschaft verwurzeln und verankern. Bestehende Strukturen und Institutionen der Muslime werden erweitert und der Prozess der Institutionalisierung des Islams im Land Bremen wird, so Allah will, weiter voranschreiten. Für die islamischen Religionsgemeinschaften war der vor 10 Jahren unterzeichnete Staatsvertrag ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur Gleichbehandlung als Religionsgemeinschaft mit dem Ziel der Erlangung des Status Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Gleichstellung mit den anderen Religionsgemeinschaften würde eine stärkere Basis und eine neue Stufe der Zusammenarbeit bedeuten.

Im kommenden Mai finden die Bürgerschaftswahlen im Land Bremen statt. Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Parteien sich klar und öffentlich zu den für die Muslime wichtigen Themen in ihren Wahlprogrammen und Aussagen zu positionieren und offen für Anregungen zu sein. Die Schura Bremen steht gerne für einen Austausch zur Verfügung.

Staatsvertragsunterzeichnung 2013

Pressemitteilung – Tag der offenen Moschee: „Knappe Ressourcen – große Verantwortung“

Am 3.Oktober können wieder interessierte Besucherinnen und Besucher zahlreiche Bremer und Bremerhavener Moscheen zum gegenseitigen Kennenlernen und Begegnen aufsuchen.  Der Tag der offenen Moschee ist eine gute Gelegenheit ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, um ein besseres Verständnis füreinander zu gewinnen.

Beim diesjährigen Motto des TOM geht es um die Knappheit der Ressourcen und der verantwortungs- und respektvollen Beziehung zur Umwelt. Jeder Einzelne ist aufgefordert sein Tun und Handeln im Umgang mit den uns anvertrauten Ressourcen zu hinterfragen. Nach islamischem Verständnis sind alle Ressourcen Gaben Allahs, die der Mensch nutzen, verwalten, bebauen, bewohnen kann. Gleichzeitig liegt die Erhaltung und der Schutz der Erde in seiner Verantwortung. Im heiligen Koran heißt es: „Esst und trinkt, aber verschwendet nicht. Wahrlich Allah liebt die Verschwender nicht“ (Sure 7:31). In einem weiteren Vers heißt es: „Wir haben alles nach Maß erschaffen“ (Sure 54:49). Der Islam verbietet Verschwendung und ruft zum maßvollen Leben sowie Handeln auf.

Jährlich nehmen mehr als 1000 Moscheen am Tag der offenen Moschee teil. Die islamischen Religionsgemeinschaften im Land Bremen laden Sie herzlich zu einem Besuch in eine der teilnehmenden Gemeinden ein.

Es nehmen folgende Schura Bremen Mitgliedsgemeinden am Tag der offenen Moschee teil: 

Bremen

   
 

DAAWA Moschee
Hohentorsstr. 71
28199 Bremen

Fatih Moschee
Stapelfeldtstr. 9
28237 Bremen

Hicret Moschee
Kantstr. 98
28201 Bremen

 

Quba Moschee
Hemelinger Bahnhofstr. 44
28309 Bremen

Ayasofya Moschee
Carl-Hurtzig-Str. 5
28259 Bremen

Mescid-i Aksa Moschee
Züricher Str. 6a
28325 Bremen

 

Dr. Zeynel Abidin Moschee
Lüssumer Str. 7
28779 Bremen

Said´i Kurdi Moschee
Lüdekingstr. 6
28217 Bremen

Islamisches Forum und Informationszentrum
Beim Ohlenhof 17
28237 Bremen

Bremerhaven

   
 

Fatih Moschee
Georg-Seebeck-Str. 2
27570 Bremerhaven

Al-Hasanat Moschee
Auf dem Reuterhamm 2
27576 Bremerhaven

 

Weitergehende Informationen über den Tag der offenen Moschee finden Sie auch auf der Internetseite: http://tagderoffenenmoschee.de/

Pressemitteilung: Schura Bremen wählt neuen Vorstand

Die Schura Bremen hat am vergangenen Sonntag ihre ordentliche Mitgliederversammlung mit einem Großteil seiner Mitgliedsvereine ausgerichtet. Die neue Moschee Islamisches Zentrum Bremen - Adem Shaban Jashari e.V. in Woltmershausen, konnte als neues Mitglied der Schura begrüßt werden und zwei weitere Mitgliedsanträge sind derzeit in Bearbeitung. Neben dem Austausch zu wichtigen Themen mit den Moscheevertretern, wurde auch der Schura Bremen Vorstand gewählt.

Murat Çelik wurde erneut zum Vorstandsvorsitzenden der Schura Bremen für eine weitere Legislaturperiode gewählt. Die stellvertretenden Vorsitzenden Marouan Bedoui und Yakup Akman stehen ihm weiterhin zur Seite. Herr Vahit Bilmez gehört nicht mehr dem neuen Vorstand an und wird zukünftig beratend aktiv sein. An dessen Stelle ist Ömer-Faruk Çoban als weiterer stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand nachgerückt.

Für die nächsten drei Jahre vertritt Çelik den Vorstand der Schura Bremen weiterhin mit Riyad Preukschas, der im Amt des Generalsekretärs bestätigt wurde und Hasan Eren als neuen Schatzmeister. Komplettiert wird der Vorstand mit acht neuen Beisitzern, allein vier davon Frauen, die sich ans Ziel gesetzt haben, muslimische Frauenarbeit und -themen stärker in den Fokus zu rücken.

Der Vorsitzende Murat Çelik, bedankte sich für die Wiederwahl und für das entgegengebrachte Vertrauen in seine Führung bei den Mitgliedsgemeinden und wünschte allen Vorstandsmitgliedern ein gutes und erfolgreiches gemeinsames Gelingen. Erfreut war Çelik über die Tatsache, dass deutlich mehr Mitgliedsgemeinden Vertreterinnen und Vertreter in den neuen Vorstand entsendet haben. Der Schura Vorsitzende hob hervor: „Die Schura vertritt nach außen eine breite Vielfalt der Muslime und Moscheegemeinden in Bremen. Diese Vielfalt und Kompetenz im neugewählten Vorstand zu sehen, wird uns, so Gott will, bei der Erreichung unserer zukünftigen Ziele behilflich sein.“

Ein zentrales Thema, über das mit den Mitgliedern ausgetauscht wurde, waren die Entwicklungen zu den Bestattungsflächen für muslimische Verstorbene auf den Bremer Friedhöfen. Da sich immer mehr muslimische Bürgerinnen und Bürger in Bremen und Bremerhaven bestatten lassen und die Zahl von Überführungen in die ehemaligen Herkunftsländer stetig sinkt, gehört die Erweiterung der aktuell knappen muslimischen Bestattungsflächen in Bremen zu den wichtigsten Themen. Die islamischen Religionsgemeinschaften sind hierzu im Austausch mit der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und dem Umweltbetrieb Bremen. Im Rahmen regelmäßiger Beratungen wird die aktuelle Lage der verfügbaren und planbaren Grabfelder besprochen und nach gemeinsamen zufriedenstellenden Lösungen gesucht.

So werden beispielsweise ab Januar 2023 zwei neue muslimische Grabfelder in den Stadtteilen Mahndorf und Huchting entstehen. Die Möglichkeit ihre Verstorbenen in kleineren Grabfeldern in den Stadtteilfriedhöfen zu bestatten, hat großen Zuspruch speziell bei den ortsansässigen Moscheegemeinden hervorgerufen. Aktuell ist ein größeres Gräberfeld in Osterholz in Diskussion, die eine Bedarfsdeckung über einen längeren Zeitraum ermöglichen könnte. Hierzu hoffen die islamischen Religionsgemeinschaften, dass zeitnah offene Fragen der Finanzierung geklärt und der Start der Realisierung vermeldet werden kann.

Pressemitteilung zum Tode des ehemaligen Schura Vorsitzenden Mehmet Kılınç

„Siehe, wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir heim.“ (Sura 2, Vers 156)

Unser geliebter und geschätzter Bruder Mehmet Kılınç ist zur Barmherzigkeit Allahs zurückgekehrt. Möge ALLAH ihm vergeben und ihn ins Firdaws-Paradies eintreten lassen.

Mehmet Kılınç war Vordenker, Vorreiter und Vorbild für viele Muslime über die Grenzen Bremens hinaus. Als zweiter Schura Vorsitzender hat er den Grundstein für die Institutionalisierierung und Anerkennung des Islams in unserem Land wesentlich beeinflusst. Er hat in seinem Wirken viele Menschen inspiriert, Herzen berührt und sich stets für die Interessen und Rechte der Bremer und Bremerhavener Muslime eingesetzt.

Mehmet Kılınç war immer ein vertrauensvoller Mensch mit klaren Werten und Überzeugungen, der hierfür von seinen Weggefährten und Gesprächspartnern geschätzt wurde. Wir werden seine humorvollen Geschichten, seine geistreichen Beiträge und seine warmherzige Art sehr vermissen. Wir wünschen seiner Familie und den Angehörigen viel Geduld und Kraft in dieser schwierigen Zeit.

„O du Seele voll Ruhe, kehre zu deinem Herrn zurück, zufrieden und (Ihn) zufriedenstellend, und tritt ein unter Meine Diener, und tritt ein in Mein Paradies!“ (Sura 89, Verse 27-30)

Das JANAZAH-Gebet (Totengebet) wird am Freitag, den 15.07.2022 um 11:00 Uhr in der Quba-Moschee verrichtet. Die anschließende Beerdigung wird am selben Tag um 12:30 Uhr auf dem Osterholzer Friedhof stattfinden.

TAZIYAH (Trauerempfang) findet auch am Freitag um 16 Uhr in der Quba-Moschee statt.

Quba Moschee

Hemelinger Bahnhofstr. 44, 28309 Bremen

Osterholzer Friedhof

Ludwig-Roselius- Allee; Grabfeld HH II

Pressemitteilung: Gratulation zum Opferfest - Eid-ul-Adha mubarak

Am morgigen Samstag, den 09. Juli feiern die Muslime auf der gesamten Welt das Opferfest (Eid-ul-Adha – Kurban Bayramı). Es ist das größte islamische Fest und der Höhepunkt der Pilgerreise in Mekka.

Das Opferfest ist ein Ausdruck von Solidarität, Anteilnahme und gegenseitiger Hilfe unabhängig von Ethnie oder Religionszugehörigkeit. Es geht auf den Propheten Abraham zurück, dem Stammvater von Muslimen, Juden und Christen.

Viele Muslime spenden ihre Opfertiere in die ärmeren Teile der Welt und versuchen somit das Leid der Bedürftigen etwas zu mildern. Insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Armut, gewaltsamer Konflikte, ungleicher Verteilung von Nahrung und Ressourcen wird die Bedeutung dieser Solidaritätsbekundung erkennbar wichtiger.

Möge Allah der Erhabene unsere Opfertierspenden und die Hadsch der Pilger annehmen. Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen gesegnete und friedvolle Feiertage.

Pressemitteilung: Tag gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli

„Hans mit Bart ist hip. Hamza mit Bart verdächtig.“ „Deutsch und gleichzeitig muslimisch sein passt ja nicht.“ Mit diesen Aussagen versucht das Netzwerk „allianzgegenhass.de" von Claim, auf vorurteilsgeladene Aspekte unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Anlässlich des Tages gegen den antimuslimischen Rassismus erinnert die Schura Bremen daran, sich der Dimensionen des antimuslimischen Rassismus bewusst zu werden. Dieses Phänomen ist nämlich schon lange keine (rechte) Ausnahmesituation in unserer Demokratie mehr, sondern viel eher ein Aspekt der Moderne, inmitten unserer heutigen Gesellschaft. Es werden Menschen anhand von bestimmten Vorstellungen von Kultur, Religion und Herkunft, vermeintlich islamische Eigenschaften zugewiesen.* Faktisch ist die Selbstdefinition jener Personen irrelevant, da aufgrund der zugewiesenen „islamischen“ Eigenschaften ein Konstrukt „der Anderen“ erstellt wird, welches die Grundlage zur Einstufung als „Rassismus“ schafft. Die Schura Bremen will diesbezüglich auf einige Erkenntnisse der rassismuskritischen Forschung aufmerksam machen.

Laut einer Umfrage der „Leipziger Autoritarismus-Studie 2018“ gaben 55,8% der Befragten an, sich in Deutschland „…durch die vielen Muslime…“ sich selbst als „…Fremder im eigenen Land zu fühlen.“ Anscheinend herrscht bei den Befragten ein Muslimbild, welches Musliminnen und Muslime als „Nicht-Deutsche“ versteht, und deshalb als fremd und somit „nicht nach Deutschland gehörend“ ansieht. In derselben Umfrage standen 44,1% der Befragten sogar dafür ein, die Zuwanderung von Musliminnen und Muslimen nach Deutschland zu verbieten.* Erschreckend kann hier festgestellt werden, das „Deutschsein“ und „Muslimischsein“ in diesem Zusammenhang nicht in Einklang betrachtet werden.

Ausgehend vom „Muslimbild“ findet nicht selten auch eine sogenannte „Täter-Opfer-Umkehr“ statt. Mit „legitimer Islamkritik“ werden den Musliminnen und Muslimen klischeehafte Vorurteile wie „Gewalttätigkeit, Sexismus sowie Radikalität“ vorgeworfen. Weitergehend wird den Musliminnen und Muslimin auch vorgeworfen, nicht kritikfähig zu sein. Dadurch werden Betroffene von „Rassismus“ für ihre Diskriminierungserfahrungen selbst verantwortlich gemacht.

Die Schura Bremen ruft deshalb dazu auf, das eigene Handeln zu hinterfragen und sich gegen jegliche Hetze und Spalterei einzusetzen. Zentrale Institutionen, wie die Parteien und Medien, müssen sich entsprechend ihrer besonderen Verantwortung für ein respektvolles und friedvolles Zusammenleben einsetzen. Aktuelle Herausforderungen dürfen nicht dafür missbraucht werden, um in Worten und Bildern Hass und Ressentiments zu befeuern.

Vor diesem Hintergrund möchte die Schura Bremen auf einen aktuellen Vorfall nach dem Ramadanfestempfang im Bremer Rathaus aufmerksam machen. Alle Rednerinnen und Redner haben an diesem Abend einmütig hervorgehoben, dass der Islam und die Muslime zu Bremen gehören und antimuslimischer Rassismus keinen Platz in unserer Gesellschaft hat. Umso furchtbarer und unerträglicher fühlte sich das anschließende Erlebnis der Moderatorin auf dem Weg nach Hause an. Inmitten des Bremer Marktplatzes wurde sie zunächst aufs heftigste mit antimuslimischen Beschimpfungen bedroht und anschließend versuchte die Angreiferin ihr das Kopftuch runterzureißen. Trotz zahlreicher Zeugen bot ihr traurigerweise niemand Hilfe an. Erst die dazu gerufene Polizei konnte die Situation entschärfen. Ärgerlich für die Angegriffene war, dass erst auf ihr Drängen eine Anzeige aufgenommen wurde.

Wir bitten alle Bremerinnen und Bremer nicht wegzusehen und einzuschreiten, wenn sie Zeuge rassistischer Vorfälle werden. Von der Polizei in Bremen und Bremerhaven erwarten wir in allen Fällen mit Nachdruck antimuslimischen Rassismus zu verfolgen und sich für eine stärkere Sensibilisierung sowie Bekämpfung dieses Übels auf allen Ebenen einzusetzen.

Am 1. Juli 2009 wurde die 32-jährige schwangere Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden ermordet. Seither steht dieses Datum für den Tag gegen antimuslimischen Rassismus.

*Keskinkilic, Ozon Zakariya (2019):  Was ist antimuslimischer Rassismus? Islamophobie, Islamfeindlichkeit, Antimuslimischer Rassismus – viele Begriffe für ein Phänomen? Text aufrufbar unter: https://www.bpb.de/themen/infodienst/302514/was-ist-antimuslimischer-rassismus/

 

Pressemitteilung: Fest des Fastenbrechens – Eid-ul-Fitr

Frohes Ramadanfest! Eid ul-Fitr Mubarak! Ramadan Bayram Mubarek!

Nach einmonatigem Fasten begehen die Muslime am Montag das dreitägige Fest des Fastenbrechens. Die Schura Bremen wünscht allen Menschen muslimischen Glaubens ein gesegnetes Id-ul-Fitr – Ramadanfest.

Dieser gesegnete Monat ist die Zeit der Enthaltsamkeit und des Verzichts. Das Fasten verhilft dem Herzen zu innerer Einkehr, zügelt das Ego und erdet den Menschen. Es erzieht zu Dankbarkeit, dazu unsere Lebensumstände wertzuschätzen und zu Teilen. Möge der Erhabene unser Fasten annehmen und möge Er uns vor Hochmut und Egoismus schützen.

Wir beten für alle Menschen, die schwierige Zeiten durchmachen und von Krieg, Not und Verfolgung fliehen mussten oder davon betroffen sind. Möge Allah uns vor solchen Prüfungen bewahren und den Betroffenen beistehen.

Unser Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte: Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der den Menschen am nützlichsten ist. In diesem Sinne bitten wir die Bremer Muslime auch weiterhin anderen Menschen Gutes zu tun und hilfsbereit zu sein. Und was immer ihr an Gutem tut, wahrlich, Allah weiß es wohl. (Koran, Sure 2, Vers 215)

Möge Allah der Erhabene unsere Gebete, das Fasten, die guten Taten und Spenden annehmen. Und möge Er uns als von allen Sünden Vergebene in voller Dankbarkeit das Ramadanfest begehen.

 

Die Schura erinnert die Bremer Betriebe an die Feiertagsregelung, wonach gem. §§ 8 und 9 Bremisches Sonn- und Feiertagsgesetz muslimischen Arbeitnehmern und Beschäftigten, soweit keine betriebliche Notwendigkeiten entgegenstehen, die Teilnahme am Gebet und die Feier am ersten Tag im familiären Kreis zu ermöglichen ist. Eltern von schulpflichtigen Kindern brauchen in Bremen keinen Antrag zur Befreiung vom Schulunterricht zu stellen. Die Bildungsbehörde hat entsprechend die Schulen vorab informiert.

Hinweis: Der traditionelle Ramadanfestempfang im Bremer Rathaus findet dieses Jahr wieder nach zwei Jahren am Dienstag, den 10. Mai, um 19:00 Uhr in der Oberen Rathaushalle statt. Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten.

Beginn des heiligen Monats Ramadan

„O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren – vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig.“ (Heiliger Koran, Sure 2, Vers 183)

Am morgigen Samstag fängt der für die Muslime heilige Monat Ramadan an. Die Schura Bremen heißt den Fastenmonat willkommen und wünscht allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten und besinnlichen Ramadan.

Dieser Monat stellt für die Menschen muslimischen Glaubens den spirituellen Höhepunkt des Jahres dar. Die Muslime enthalten sich in dieser Zeit täglich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang des Verzehrs und Konsums von Speisen, Getränken und leiblicher Gelüste. Pünktlich zum Sonnenuntergang wird dann Iftar, das Fastenbrechen begangen, zu dem Verwandte, Freunde und Nachbarn als Gäste eingeladen werden. „Nach zwei enthaltsamen und von Einschränkungen geprägten Jahren freuen wir uns ganz besonders darauf, dass wir in diesem Ramadan wieder das gemeinschaftliche Leben in einem größeren Rahmen erleben werden können,“ so Murat Çelik Vorsitzender der Schura.

Der Ramadan ist auch ein Monat der Solidarität, in dem noch stärker an die bedürftigen Menschen gedacht und diese unterstützt werden sollen. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den vielen Millionen Menschen auf der Welt, die getrieben von Armut oder kriegerischer Auseinandersetzungen ihre Heimat verlassen mussten. Leider erleben wir wieder hautnah die Folgen solcher Tragödien, die uns zutiefst betroffen machen,“ so der Vorsitzende der Schura.

Möge das Fasten helfen, sich demütig auf das Wichtigste im Leben zu besinnen und dankbar für die Gaben Allahs zu sein. Als Muslime finden wir Trost darin, dass Allah verspricht:

„Wahrlich, mit der Erschwernis kommt die Erleichterung." (Heiliger Koran, Sure 94, Vers 6)

In dem Sinne möchten wir allen Musliminnen und Muslimen nochmal zum Beginn des Ramadan gratulieren. Mögen sich die Tore des Paradieses für die Menschen öffnen. So Allah will, wird der erste Festtag der 02. Mai sein.